Bürgernahe, transparente Sachpolitik

Lemgo (wom). "Politik in Lemgo muss wieder transparent werden. Entscheidungen dürfen nicht im "Hinterzimmer" des Bürgermeisters getroffen werden. Koalitionsklüngel hat in den letzten Jahren in Lemgo zu unvernünftigen Entscheidungen geführt. Mit uns wird es keinen informellen Absprachen geben. Wir werden Standpunkte ausschließlich öffentlich vertreten. Wir sind als Wählergemeinschaft unabhängig und werden nach der Wahl keine Koalition eingehen", heißt es im Wahlprogramm der BfL (Bürger für Lemgo).
Bürgermeisterkandiat Wolfgang Sieweke, der zusammen mit Karl-Horst Puchert, Peter Klewe, Reinhard Bickmeier, Klaus Kramm und Martina Clasen das Programm vorstellte, betonte, dass die BfL keine Partei sei, sondern ein eingetragener Verein. Als Wählergemeinschaft rechne sie sich dem bürgerlichen Spektrum zu. "Wir grenzen uns scharf von rechtsradikalem Gedankengut ab und sind auch keine Anhänger einer sozialistischen oder kommunistischen Idee. Wir konzentrieren uns alleine auf die Lokalpolitik und sehen uns als Pragmatiker, die den Anspruch haben, mehr Elemente einer direkten Demokratie sowie einen neuen Politikstil in Lemgo umzusetzen", so Sieweke.

Angesprochen auf die Schulden der Stadt Lemgo betonte Sieweke, dass die Schulden von heute, die Steuern von morgen seien. Eine sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung sei gefragt, um die politische Gestaltungskraft Lemgos - auch im Interesse der nachfolgenden Generationen - nicht zu verlieren. Klar sei aber auch, dass man in den nächsten fünf Jahren sparen müsse. Vieles werde man sich nicht mehr leisten können.
Für die Innenstadt fordern die Bürger für Lemgo, dass alle an einem Strang ziehen. Für klare Strukturen sei ein Innenstadt-Entwicklungskonzept aufzustellen, in dem auch die zukünftige Entwicklung der Breiten Straße mit der Neugestaltung des Hansecenters aufgenommen werde.
Die BfL setzt sich zudem für den zügigen Ausbau der Umgehungsstraßen ein, wobei selbstverständlich auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen sei. Sie spricht sich für die Nordumgehung aus.
Bei Kinder und Familie möchte man in Lemgo für die Berechnung der Kindergartenbeiträge das Modell des Kreises Lippe übernehmen und man setzt sich auch für das Ehrenamt ein. Sieweke: "Viele Menschen in unserer Stadt engagieren sich ehrenamtlich. Die geschieht im Sport genauso wie im kirchlichen und sozialen Bereich. Von diesem Engagement lebt unsere Bürgergesellschaft. Hier muss sich die Stadt finanziell engagieren und eine Kultur der Anerkennung schaffen".

©  Lippische Wochenschau vom 15.08.2009